Was ist deutsche gebärdensprache?

Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist eine eigenständige Sprache, die von vielen gehörlosen Menschen in Deutschland verwendet wird. Sie hat ihre eigene Grammatik und einen eigenen Wortschatz.

DGS verwendet Gebärden, Handformen, Bewegungen und Gesichtsausdrücke, um Worte und Sätze zu kommunizieren. Gebärdensprachen sind visuell-räumliche Sprachen, was bedeutet, dass die Bedeutung im Raum und durch Bewegungen ausgedrückt wird.

Gebärdensprachen unterscheiden sich von Lautsprachen, da sie keine Laute verwenden, sondern auf visuelle und räumliche Elemente angewiesen sind. DGS ist eine natürliche Sprache, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat und spezifische regionale Variationen aufweisen kann.

Die Deutsche Gebärdensprache wird von etwa 80.000 bis 100.000 Menschen in Deutschland als Muttersprache verwendet. Sie dient gehörlosen und schwerhörigen Menschen als Hauptkommunikationsmittel und ermöglicht es ihnen, sich in der Gesellschaft zu verständigen.

In Deutschland gibt es zahlreiche Institutionen und Bildungseinrichtungen, die sich mit der Erforschung und Vermittlung der DGS beschäftigen. Gebärdensprachdolmetscher werden oft bei offiziellen Veranstaltungen, in Schulen, Universitäten oder Krankenhäusern eingesetzt, um die Kommunikation zwischen gehörlosen und hörenden Menschen zu erleichtern.

In den letzten Jahren wurde auch die Anerkennung der DGS als offizielle Sprache in Deutschland vorangetrieben. Im Jahr 2002 wurde sie deshalb als eigenständige Sprache anerkannt. Seitdem haben gehörlose Menschen das Recht, Gebärdensprachdolmetscher in Anspruch zu nehmen, um ihre kommunikativen Bedürfnisse zu erfüllen.

Die Deutsche Gebärdensprache spielt eine wichtige Rolle in der Gehörlosenkultur und hat eine vielfältige Community geschaffen, die sich unter anderem durch soziale Medien, Veranstaltungen und Gebärdensprachkurse miteinander verbindet.